Liebe Eltern unserer ev. Kitas,
völlig unvorbereitet sehen wir uns mit einem Krieg in Europa konfrontiert.
Wir verfolgen hilflos, erschüttert und entsetzt in den Medien, welches Leid die Menschen in den Kriegsgebieten ertragen müssen. Wir fühlen uns ohnmächtig und haben Angst. Unser Sicherheitsgefühl ist zutiefst erschüttert.
Hunderttausende von Menschen fliehen und verlieren ihr Zuhause. Wir leiden mit Ihnen und versuchen auf verschiedenen Wegen Hilfe zu leisten, wo wir denn können.
In den Flüchtlingen und deren Kindern wird uns der Krieg schon bald hautnah begegnen. Er lässt auch den Seelen unserer Kinder keine Ruhe. Als Träger der ev. Kitas setzen wir uns mit der Frage auseinander, wie unsere pädagogischen Fachkräfte mit den Kindern über den Krieg reden sollen, wenn die Kinder es ansprechen. Wir wollen die Kinder nicht zusätzlich belasten, sondern eine kindgerechte Hilfe sein als Erwachsene, die auch nicht auf alles eine Antwort haben.
Wir gehen davon aus, dass Kinder uns ansprechen werden oder durch ihr Verhalten zeigen, dass es sie beschäftigt. Darauf haben wir uns eingestellt und sind darauf vorbereitet, wir machen aber aus dem Thema Krieg kein Projekt. Signalisieren die Kinder uns, das mehr erforderlich ist, dann würden wir dies nur nach Rücksprache mit Ihnen als Eltern und mit Ihrem ausdrücklichen Einverständnis tun.
Wir werden in den Kitas ausschließlich auf Erzählungen oder Fragen der Kinder reagieren und dies auch nur insofern, als dass wir Ihnen zuhören und sie ernst nehmen in ihren Äußerungen – so wie wir es bei jedem anderen Thema tun, das Kinder beschäftigt.
Darüber hinaus holen wir uns derzeit auf verschiedenen Wegen Unterstützung, um dazu zu lernen.
Unsere Mitarbeitenden machen von dem Angebot Gebrauch, sich von den Pastor*innen der Kirchengemeinden begleiten zu lassen, mit Ihnen zu sprechen über das, was sie bewegt und mit Ihnen Andachten zu halten und Friedensgebete zu sprechen. Unsere Mitarbeitenden erleben dies als sehr hilfreich und entlastend.
Wir ermutigen auch Sie, wenn Sie sich Ängsten ausgesetzt fühlen oder das Bedürfnis nach einem Gespräch haben, Kontakt mit dem Pastor/ der Pastorin Ihrer Kirchengemeinde aufzunehmen. Oftmals hilft schon das Wissen, mit seinen Gefühlen nicht allein zu sein.
Auf der Homepage unseres Kirchenkreises
https://evangelisch-im-wendland.de/ finden Sie die Angebote für Friedensgebete in unseren Kirchen. Vielleicht kann Ihnen ein Gebet eine Stärkung sein.
Es grüßt Sie herzlich
Maureen Wiele
Pädagogische Leitung der Kindertagesstätten
im Ev. luth. Kirchenkreis Lüchow-Dannenberg Lüchow, 10.03.22